Prämierungen

Die Kammerpreismünze

kammerpreismuenzen

Ein Wein mit diesem Siegel wurde von neutralen Experten verdeckt probiert und bewertet. Darauf ist Verlass. Dafür bürgt die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Mit der Kammerpreismünze statten die Prüfgremien nur Weine und Sekte aus, die den hohen Ansprüchen der Bestimmungen für die Lan­des­prämierung entsprechen.

 

Diese Prämierungsbestimmungen stellen einen freiwillig selbstver­ordneten Qualitätscodex der Weinwirtschaft in den sechs Rheinland-Pfälzischen Anbauge­bieten dar. Die Maßstäbe darin sind hoch, die Anforderungen schwer. Nur Erzeugnisse, welche deutlich über den Stan­dards liegen, die etwa bei der amtlichen Quali­tätswein­prüfung erreicht werden müssen, sol­len die Medaille tra­gen. Die Landesprämierung ist neu­tral, unabhängig, transparent und nicht kom­merziell. Bewertung und Platzierung erfol­gen anonym durch ausgewiesene Experten­gremien. 120.000 Weine und Sekte aus Rheinland-Pfalz gelangen über die amtliche Quali­tätsweinprü­fung jährlich auf den Markt. Die 18.000 besten Erzeugnisse aus den sechs rheinland-pfälzischen Anbaugebieten bewerben sich im Schnitt bei der Landesprämierung. Weniger als 3 Prozent der ange­stellten Weine und Sekte ist die höchste Auszeichnung der Lan­desprämierung, die Goldene Kammerpreismünze, vorbehalten.

 

Die Landesprämierung ist kein Selbstzweck. Die Suche nach den besten der zur Prämierung angestellten Weine ist keine Jagd nach Titeln und Rekorden. Es geht auch nicht in erster Linie um die verdiente Belohnung des Winzers für eine gute Arbeit. Viel wichtiger ist die von der Prämierung ausgehende Botschaft an den Verbraucher. Der steht nämlich vor einem riesigen Angebot und hat nicht immer den Vorteil individueller Beratung. Dann ist möglicher­weise der Preis die einzige Orientierungshilfe, wobei ein hoher Preis nicht immer Garantie für beste Qualität ist und sich im Niedrigpreissegment durchaus auch sehr gute Weine finden lassen. Die Kammerpreismünze auf der Flasche hat hier Signalfunktion. Sie ist das Symbol für geprüfte und garantierte Qualität. Die Botschaft, die davon ausgeht heißt: Dieser Wein wurde anonym einer kritischen Qualitätsüberprüfung durch ein neutrales Gremium, beste­hend u.a. aus Fachleuten aus den Bereichen Weinbau, Gastronomie, Handel, Weinjournalis­mus unterzogen. Er muß bei einer objektiven Bewertung nach definierten Kriterien auf einer Skala von 1 - 5 für Bronze deutlich über dem Durchschnitt (besser als 3,5), für Silber im Be­reich Gut (besser als 4,0) und für Gold im Spitzenbereich (besser als 4,5) liegen. Diese Information schaltet das Risiko, gutes Geld für einen unterdurchschnittlichen Wein auszuge­ben, weitgehend aus. Die Dreistufigkeit mit Bronze, Silber und Gold differenziert im Bereich der guten Qualität noch einmal und arbeitet die feinen Unterschiede heraus, die große Weine ausmachen.

 

Die theoretischen Grundlagen der Prämierung sind eindeutig und bindend. Sie sind für je­dermann nachlesbar und stehen dazu auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer. Die Bestimmungen sind nicht in Stein gehauen, sondern werden immer wieder auf ihre Aktualität und ihre Markt­konformität überprüft und, wenn nötig, angepasst. Damit ist gewährleistet, dass die Prämie­rungsbestimmungen und damit die Landesprämierung selbst nicht zu einem "Elfenbeinturm­ereig­nis" geraten. Vielmehr sind sie durch die sorgfältig abgewogene Reaktion auf Verände­run­gen in den Bereichen, Rebzüchtung, Anerkennung, rechtliche Rahmenbedingungen und Markt immer auf der Höhe der Zeit. Für den Winzer ist die Kammerpreismünze Werbung im wohlverstandenen Sinne des Wortes, weil sie, anders als billige Reklame, mit objektiv er­mittelten Werten überzeugt. Für den Verbraucher ist die Prämierung ein Wegweiser, der ohne ärgerliche Umwege direkt zur Qualität führt; er muss dann unter den Guten und Bes­ten nur noch den Favoriten nach seinem individuellen Geschmack herausfinden.